Rückblende Jahresendziffer 7


2007 fanden die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Ostflügel der Burg ihren Abschluss.

Sanierung Ostflügel 2007

Vor der Fundamentstabilisierung bekam das Gebäude erst mal außen und innen ein "Korsett":

Sanierung Ostflügel 2007


Schreckensbild 1947: Eisschollen auf dem Damm im März 1947 Ein Winterhochwasser im März 1947 war der Elbaue fast zum Verhängnis geworden. Einige mächtige Eisschollen hatte das Wasser schon auf die Dammkrone zwischen Klöden und Kleindröben geschoben... Bild-Quelle: Chronik Klöden, Ordner 10

In Wittenberg war die Elbe 1947 von Januar bis März 69 Tage zugefroren!
Quelle: Die Elbe und ihr Einzugsgebiet, IKSE, 2005, S.219


Da die Elbe vor Einleitung warmer Industrieabwässer viel häufiger eine geschlossene Eisdecke bilden konnte, kam es bei plötzlichem Tauwetter oft zu einem rasant steigenden Pegel durch Eisstau mit katastrophalen Folgen.

1777 kam Elbewasser durch einen Eisstau bei Strehla sogar bis in die Gegend von Übigau, also auch in die Schwarze Elster!
Quelle: Pötzsch, Chronologische Geschichte der großen Wasserfluthen.., 1784, S.97ff


1927 im Herbst waren die einjährigen Regulierungsarbeiten an der Elbe, an der scharfen Kurve nach Pretzsch hin, fertig gestellt.

"Die sogenannte "Bockgrube" war für die Schiffahrt ja immer ein Hindernis gewesen, zumal zu Zeiten niedrigen Wasserstandes. Zwei Bagger holten gewaltige Sand- und Kiesmassen aus dem Elbbette, die in den Bogen auf dem diesseitigen Elbufer durch einen Spülbagger angeschüttet wurden. Rund 100 bis 120 Arbeitskräfte fanden dadurch lohnende Beschäftigung."

[Quelle: Schulchronik Klöden]

Der Kartenvergleich zeigt, dass die Elbe innerhalb eines Jahres um etwa 100 m nach Westen "gespült" wurde!

Elberegulierung 1926-27


Scheiterhaufen

1747 fand eine recht grausame Hinrichtung in Klöden statt:
"Im Jahre 1747 wurde Christiane Hanke, welche sich mit ihrer Wirtin gezankt und Feuer angelegt (13. Okt.), in den Fichten nach Rade zu , nach Urthel und Recht öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt."
[Quelle: Johann Christian Schulze, Chronik der ehemaligen Chur- und jetzigen Kreisstadt Herzberg, 1842]

Gerichtsherr in Klöden war damals Hans v. Löser, der 2 Jahre davor den Reichsgrafentitel erhalten hatte.
Es war aber üblich, dass der eigentliche Prozess von einem Richter aus Wittenberg geführt wurde.


1637 suchten schwedische Söldner die Elbaue heim.

Einige Orte, z.B. auch Düßnitz, wurden vollständig zerstört, so dass sie jahrelang wüst lagen.
Vermutlich sind in Klöden auch die Scheunen des Gutes in Flammen aufgegangen, denn noch Jahrzehnte später wurde nun der Boden der Kirche vom Rittergut als Getreidelager genutzt!
Bild: Geschichtswandkarte "Plünderung eines Dorfes im 30jährigen Krieg"

Dorfplünderung


Kirche am Abgrund

Schon 1577, als der Riß noch gar nicht existierte(!), bedrohten die regelmäßig wiederkehrenden Fluten der Elbe die Kirche.
Zum Schutz des Steilhanges davor hatte man vorsorglich mehr als 80 Pfähle eingeschlagen.
In der damaligen Kirchenvisitation musste man aber beklagen, dass die Klödener dahinter zwar keine Erde aufgefüllt hatten, aber dafür mit Ausdauer anderen Sachen nachgingen:
" ...Die Trinkereien werden wohl auf 8 Tage ausgedehnt, daß die Juncker ja ihr Bier los werden....Vom Drachen, der fliegen soll, hört man, weiß aber nichts Gewisses..."

[Quelle: Pallas: Die Registraturen der Kirchenvisitationen im ehemaligen sächsischen Kurkreise, 3. Teil, Halle 1908]


1507 fügt der Papst Julius II. in seiner Incorporationsbulle u.a. auch die Probstei Klöden der 5 Jahre zuvor gegründeten Wittenberger Universität ein.
Der damalige Klödener Probst Dr. theol. Peter Lupinus war Professor der Philosophie und hielt jeden Freitag an der Uni eine Disputation in der Hl. Schrift.
Die Einkünfte der Probstei waren sozusagen das "Gehalt" und die "Rente" für seine Lehrtätigkeit in Wittenberg.
Über 200 Jahre lang wurden die Klödener Pröbste von der Uni in Wittenberg nominiert und hatten dort als Professor ein Lehramt inne.
[Quelle: https://rep.adw-goe.de/handle/11858/00-001S-0000-0022-D474-F]
Siegel Uni WB

Ansicht 1546
[Quelle: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/]


Am 15. Juli 1267, urkundet Graf Konrad von Brehna in Klöden. Er verkauft dem Kloster Doberlug zweieinhalb Hufen eines Vorwerks in Zschackau (Heute Ortsteil von Beilrode).

Urkunde 1267 Zeugen

Aus der Reihenfolge der Zeugen (Geistliche, Kammerherr, Ortsadel, Ritter..) kann man indirekt auf die damaligen Besitzer der Burg Klöden schließen: Günther und Heinrich Schenken (von Seyda?).

Interessant ist die Zeugenliste besonders für Rade: Ein einziger Zeuge nennt sich "Otte vomme Rode", alle anderen verwenden "fon" oder "von"! Offenbar hat Ritter Otto von Rode schon damals in der gleichen Rad'schen Mundart dem Urkundenschreiber seinen Namen genannt. Es gibt zwar viele Orte, die durch Rodung entstanden und so ähnlich heißen, wegen der Mundart und der unmittelbaren Nachbarschaft zu Klöden kann man aber vermuten, dass unser Nachbarort Rade der Wohnsitz des Zeugen Otte vomme Rode war.

Das reicht zwar nicht für eine "offizielle" 750-Jahr-Feier, aber daran denken und zu feiern ist ja nicht verboten;-)

[Quelle: http://books.google.com
Ludewig, Reliquiae Manuscriptorum omnis aevi...]


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