Rückblende Jahresendziffer 9


1989 kam es zu einer politischen Wende, die aber zum großen Glück ohne Waffengewalt ablief. Nach 40 Jahren Trennung erfolgte endlich die Wiedervereinigung Deutschlands.
Klöden kam dadurch vom "Bezirk Cottbus" nach "Sachsen-Anhalt".
Im Kreis Jessen fand sogar eine Abstimmung darüber statt, ob man nach Brandenburg oder lieber nach Sachsen-Anhalt möchte. Die Mehrheit wählte das "Altvertraute", statt "Provinz Sachsen", wie 1815 unter Preußen, heißt es aber jetzt "Land Sachsen-Anhalt".

Kreis Jessen im Bezirk Cottbus Kreis Jessen im Bezirk Cottbus
Karten: Wikipedia


Mitte August 1939 berichtet die Schulchronik:
"Am 14. und 15. August war hier im Elbegebiet eine große Wehrmachtsübung. In Klöden selbst erfolgte der Elbübergang in Sturmbooten, Schlauchbooten und auf Fähren. Bei den Kämpfen um den Übergang wurden auch Kampfflieger eingesetzt. Es war ein gigantisches Schauspiel, von dem alle Zuschauer ergriffen wurden."


Schon 2 Wochen später wurde aus diesem "Schauspiel" bitterer Ernst:
Der 2. Weltkrieg beginnt am 1. September 1939:
"Beim Ausbruch des Krieges wurden 40 Männer älterer und jüngerer Jahrgänge zu den Waffen gerufen..."

Quelle: Schulchronik Klöden

Nach 6 Jahren - 1945 - waren allein in Klöden 73 Tote zu beklagen - ein Viertel der erwachsenen Männer!


Kettmannsche Windmühle vor ihrer Zerstörung 1899

Kettmann'sche Windmühle vor 1899.jpg Bildquelle: Familie Jürgens, Klöden
Weitere interessante Infos auf der Homepage von Thomas Jürgens:

In der Schulchronik 1899 aufgeschrieben:
"Der furchtbare Sturm, welcher am 23. 7. 99 hier wütete - gegen 5 Uhr nachm. - Bäume umbrach u. entwurzelte, sowie die Kettmann'sche Windmühle umstürzte, hat auch von den hies. Schulgebäuden viele First- u. Dachziegel herunter gerissen."

Kettmann'sche Windmühle vor 1899.jpg
Bildquelle: Familie Jürgens, Klöden


Das Domänengut hatte 1819 viele eigene Gewerbe: Bierbrauer, Branntweinbrenner, Müller, Gärtner, Ziegler, Stellmacher, Schäfer, Hirten..

Domäne Clöden um 1850
Quelle: Blatt 2391 und 2392, bearb. v. Autor

Der Pächter, Oberamtsrat Krug, ließ damals an der Straße nach Rettig Eichen pflanzen, die z.T. noch heute stehen.
Diese Allee war sicher schon von weitem zu sehen, denn damals gab es noch keinen Wald links und rechts der Straße.
Auch der "Kleindröbener Polder" war damals noch zur Elbe hin offen. Erst 1862 wurde er durch einen Damm vom Schloß nach Mauken abgeriegelt.


Nach einem langen und strengen Winter wurden 1799 durch einen Eisaufbruch die Dämme bei Axien, Kähnitzsch, Clöden, Schützberg, Gorsdorf und Hemsendorf überflutet und zerstört.
Die Schützberger mussten 8 Tage mit ihrem Vieh auf den Sandbergen ausharren.
Am 28.2. abends um 8 Uhr erreichte das Elbwasser auch Annaburg und floss von hier im Neugraben weiter.
Quelle:Pötzsch_ErgänzBd.pdf, S126-127pdf, S. 118pdf


Im Februar 1789 war die Elbe über 1 Elle - etwa 60 cm - dick vereist.
Der sächsische Kurfürst befiehlt eine "Informationskette" mit Kanonenschüssen bei beginnendem Eisgang von Königstein bis Barby.
Zur Verhinderung oder Auflösung gefährlicher Eisversetzungen werden "Bomben" unter dem Eis oder Granaten von oben her eingesetzt.
Ein Eisschutz bei Merschwitz staute das Wasser und brach bei Axien einen Damm, wodurch die Aue unter Wasser gesetzt wurde.
Am Kirchberg musste ein Stall wegen Hangrutschung abgerissen werden. Die Kleindröbener Brücke wurde mit dem Eisgang vor die Klödener Brücke gesetzt und riss von ihr noch 1 Joch ab.
Quellen: Pötzsch_ErgänzBd.pdf, S126-127pdf, S. 118pdf
Anlauf: "Der Kampf mit dem Wasser"


Nach über 100 Jahren mit ständig wechselnden Herrschaften kommt 1439 Klöden durch Tausch an die von Honsberg.

Wappen derer von Honsberg
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Lichtenwalde

Auch Ritter Hans v. Honsberg muss 1474 dem Kurfürst wegen der Türkengefahr für das Reich Auskunft über sein Vermögen geben.
Er berichtete, dass er mehr als ein Drittel seiner Ausgaben für die Löhne seiner Angestellten verwenden würde. Davon wurden insgesamt 21 Personen bezahlt: Knechte, Mägde, Käsmutter, Vogt, Schirrmeister, Koch, Kellner, Hirten, Torhüter und Schreiber.
Quelle: Beilage zum Schweinitzer Kreisblatt / Zugleich Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde (1930 - 1941):
Heimatbote. Unsere Heimat einst und jetzt in Wort und Bild. Unveränderter Nachdruck der Jahrgänge 1930 - 1941. Frühjahr 2011. Herzberg (Elster): BücherKammer


Von 1389 gibt es ein "Lebenszeichen" der vermutlichen Enkel des Bertram Refelt, der zusammen mit seinem Bruder Magnus Löser 1315 das Gut Pretzsch-Klöden kaufte:

Hans und Kune von Refelt besaßen eine Hälfte von Klöden, die andere Hälfte gehörte wahrscheinlich dem Georg Löser auf Pretzsch, dem Enkel von Magnus.
Ob Andreas und Heinrich Refelt auf Beerwalde im Fläming auch von Klöden stammten, ist nicht sicher. Sie wurden von Herzog Rudolf III. "verfestet", weil sie vom König "in des Reiches Acht" gelegt worden waren - Sollten sie als Raubritter den Landfrieden gebrochen haben? Ihr Schicksal ist unbekannt ...
Quellen: CDS 1b1, Nr. 298, S.233 und CDS 1b1, Nr. 308, S.240

Wappen der Refelt und der Löser


Andere Jahresendziffern:

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5 6 7 8 9

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